Von Silberblech und gekochten Eiern.
Behind the Scenes

Von Silberblech und gekochten Eiern.

Wie wir aus Silberblech und einem gekochten Ei einen Ring im Wert von 129,99€ hergestellt haben.

Egal wie stimmig ein Outfit ist, ohne den richtigen Schmuck fehlt das gewisse Etwas. Halsketten können einem Schlichten Oberteil neuen Glanz verleihen, Ohrringe rücken die Augen in den Vordergrund und lassen sie strahlen und Armbänder sind eine elegante Art Elemente der Kleidung aufzugreifen und zu unterstreichen. Seit je her kommt jedoch Ringen eine ganz besondere Bedeutung zu. Die Hände des Menschen sind nicht nur ein filigranes Werkzeug – sie sind das Hauptmedium, mit dem wir mit unserer Umwelt in Kontakt treten. Von sozialen Interaktionen über das Abschließen von Verträgen bis hin zum Herstellen von Silberschmuck sind die Hände tagtäglich damit beschäftigt zu kreieren. Grund genug, großen Wert auf die Qualität des Schmucks für diese Wunderwerkzeuge zu legen. Die Verwendung hochwertiger Werkstoffe ist daher oberste Priorität. 925er Silber in Form von 5mm breiten Bändern (sog. Silberblech) eignet sich hierfür perfekt.

Silberblech

Bevor der Ring seine Form erhält, kann dieses Silberband frei nach Belieben bearbeitet und geschliffen werden. Eine entsprechende Punzierung mit Hilfe eines Silberstempels und eines Hammers ist nach Abschluss dieser Bearbeitung unabdingbar. Fehlt dieser Schritt, muss der Ring unter seinem Wert verkauft werden, da dieser Silberschmuck dann nicht als solcher gekennzeichnet ist.

Nach erfolgreichem Anbringen der Punzierung – was nicht so einfach ist wie man vermuten könnte, da die Zahlen des Stempels gerade einmal 700 Mikrometer (kleiner als ein Millimeter!) groß sind – kommen wir zum formgebenden Schritt der Silberschmuckherstellung: Dem Biegen. Ein zylinderförmiger Ringriegel vereinfacht diesen Schritt, ist jedoch kein Muss, da eine beliebige Stange mit dem passenden Durchmesser ebenfalls verwendet werden kann.

Ringriegel

Das Silberband wird zunächst von Hand um den Ringriegel gewickelt. Verglichen mit Edelstahl ist Silber ein extrem weiches Metall und lässt sich somit gut und präzise in seine grobe Form bringen. Anschließend muss diese grobe Form mit sanften Hammerschlägen und gegebenenfalls einer Zange ausgebessert werden. Wir haben uns bei dieser Form für eine Spirale entschieden, da dies die spiralförmige Struktur der DNA-Helix wiederspiegelt.

 Sterling-Oxidized und Sterling Spiral

Die DNA lässt sich in unserer Marke in unterschiedlichen Formen und Ausführungen wiederfinden und ist ein grundlegender Bestandteil der Brand-Identity von EOL Clothing. Nun hat das Schmuckstück seine Endform erreicht. Ein Schliff mit einem feinkörnigen Schleifpapier ist nun wichtig, um scharfe oder raue Stellen, die durch die Bearbeitung entstanden sind, zu beseitigen. Fühlt sich der Ring nach ausgiebigem Testen glatt und weich an den Fingern an, können jegliche Werkzeuge beiseite gelegt und durch eine Henne ausgetauscht werden. Falls eine Henne und genügend Zeit momentan nicht zur Hand sind, genügt ein hartgekochtes Ei und eine kleine Plastiktüte.

Im Ei sind schwefelhaltige Aminosäuren enthalten. Durch das Kochen wird der Schwefel in Form von Schwefelwasserstoff aus diesen Aminosäuren freigesetzt. Dies sorgt für den strengen Geruch gekochter Eier und ist exakt was wir für den Silberring benötigen. Das Ei wird in die Plastiktüte gegeben, vorsichtig zerstampft und mit dem Ring in der gleichen Tüte luftdicht verschlossen.
Der Schwefelwasserstoff reagiert nun mit dem Silber und es entsteht dunkles Silbersulfid. Eine durchsichtige Plastiktüte bietet sich für diesen Schritt an, da der Schwärzegrad des Ringes optisch ermittelt werden kann, ohne die Tüte öffnen zu müssen. Je nach gewünschter Endfarbe kann dieser Schritt 15 bis 120 Minuten dauern.

Durch die Bearbeitung des Edelmetalles per Hand und die Oxidation mittels Schwefelwasserstoff handelt es sich bei diesem Schmuckstück um ein wahres Unikat, das seinem besonderen und wertvollem Trageort zweifellos gerecht wird.

Tags:

Related Articles